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Historie

Es ist nicht mehr feststellbar, wessen Kopf der Gedanke entsprungen ist, aber es war ein „bierseliger“ Abend, an dem zum Schluss feststand: es gibt wieder Karneval in Ruhland.
Die drei Initiatoren waren Fred Möller, Hans Hönncher und Christian Gärtner, die „Macher“ des damaligen „Klubs der Werktätigen“, die sich aus Vertretern der Ruhlander Kulturgruppen und wichtiger Betriebe des Territoriums zusammensetzten und die Koordinierung und Gestaltung kultureller Höhepunkte zum Inhalt hatte. Damals war Ruhland ja auch noch eine Stadt mit einem Bürgermeister, mit Ratsherren und einer Stadtverordnetenversammlung und mit ungefähr fünftausend Einwohnern.
Es war eine komplizierte Schwangerschaft und auch die Geburt war schwierig, aber: Es war keine Fehlgeburt!

Februar 1969 – die erste Karnevalsveranstaltung soll im Volkshaus steigen. Der Haken war nur, dass es dort keine dauerhafte gastronomische Versorgung gab. Und so mussten die Veranstalter sich neben der Veranstaltung auch noch um Bier, Wein, Sekt. Und kleine Imbiss  kümmern. Na, gute Luft.
Die Dekoration für diese erste Veranstaltung kam vom „Theater der Bergarbeiter“ in Senftenberg, und auch das erste Prinzenpaar kam vom Theater: Hans-Joachim Leschnitz und Heidrun Kahle. Und, es wurde ein Erfolg.


Mit Fleiß ging es an weitere Veranstaltungen, die Tradition mit einer Karnevalseröffnung jeweils am 11.11.des Jahres und kurzweiligen Veranstaltungen bis zum Faschingsdienstag war geboren.
Der Elferrat rekrutierte sich in den ersten Jahren aus den Ratsherren der Stadt, womit die Veranstaltungen die richtige Wichtung erhielten. Die Kinder- und Mädchentanzgruppe des Metalleichtbaukombinates unter der Leitung von Marlis Renkwitz bildete die Funkengarde.

„Auf die Bäume, ihr Affen“ hieß es 1970/71.
Erinnern wollen wir an eine Reihe von Themen, ohne die Vollständigkeit zu berücksichtigen:
„Heute hau’ n wir auf die Pauke“, „Hallo Doc“, „Ebbe im Portemonai – Stimmung auf hoher See“, „Der letzte Raubzug der Wikinger“ oder „In der Hölle ist der Teufel los“. Prinzenpaare waren in dieser Zeit Christian Mileta und Bärbel Meinel, Helga und Dietmar Biesold, Michael Wolff und Christine Tasche, Christina und Klaus Womann, Henry uns Gabi Haschik, Claudia und Sigurd
Höntsch.
Und da Ruhland aus der Tradition eines Fischerstädtchens kommt, wurde der Schlachtruf „Arche Noah“ kreiert.
Die Karnevalsvereine wurden als vollwertige Kulturgruppen anerkannt, es fanden Werkstatttage auf Kreis- und Bezirksebene Stat. Und in dieser Zeit entstand der Ruhlander Karnevalsschlager „In Ruhland ist wieder Karneval“ als  Walzerlied komponiert und getextet von Christian Gärtner.


Das Thema 1988/89 lautete „Cleo, Liebe und Antike“ – Nero erschien mit einem von einem Pferd gezogenen Kampfwagen im Saal. Stundenlanges Bauen des Kampfwagens und auch stundenlanges trainieren mit dem Pferd gingen der Premiere voraus. Ein richtiger Höhepunkt anlässlich des 20-jährigen Jubiläums.

Mit dem Jahre 1989 kamen die tief greifenden gesellschaftlichen Veränderungen in unserem Land. Die Karnevalisten bereiteten die neue Session vor, der Titel lautete "Paris, Paris - idiotisches zur Nacht" und wahrscheinlich war dieser Titel "Nomen est Omen", es wurde immer komplizierter, den alten Stamm des Vereins zusammenzuhalten. Die Interessen der einzelnen Menschen wandelten sich, man genoss zunächst die lang ersehnte Reisefreiheit. Aber auch auf anderen Gebieten traten Veränderungen ein, ein Teil unserer Menschen, vor allem die Jüngeren, verließen die Heimat um Ausbildung und Arbeit in anderen Gegenden zu finden. Alles Dinge, die nicht dazu beitrugen die Lust auf Ruhlander Karneval zu verstärken. Man traf sich zwar noch mehr oder weniger sporadisch zu internen Klubfaschingsveranstaltungen,  aber an eine fruchtbringende Vereinsarbeit war nicht zu denken.
Das Positive aber war - der Verein wurde nicht aufgelöst!
An dieser Stelle soll auch die zielstrebige und fleißige Arbeit unseres heutigen Alterspräsidenten Hans Hönncher gewürdigt werden, der zunächst als Vorsitzender und später als Präsident die Geschicke des Vereins von Anfang an in seinen Händen hielt und fortführte.

Es dauerte jedoch bis zum Jahr 1997, bis es wieder hieß "In Ruhland ist wieder Karneval". Am 19. Juni 1997 traf man sich zur ersten offiziellen Sitzung unter der Leitung von Tessie Franke, die dann auch zur neuen Vorsitzenden gewählt wurde.
Es waren 23 Mitglieder des Vereins und 15 neue Mitglieder für die Funkengarde, die den Anfang wagten. Unter dem Arbeitstitel "Trotz der Wende doch kein Ende" fand dann am 15. November 1997 die erste Veranstaltung der "Neuzeit" statt. Und was für ein Erfolg: Es gab Reprisen aus alten Programmen z.B. den Auftritt der Olsenbande, den Tanz von Kleopatra und Auftritte des Männerballetts. Für Aktive und Besucher war der Neubeginn ein tolles Erlebnis.

Mittlerweile gehören dem Verein ungefähr 70 Mitglieder an und es wird auch eine planmäßige Nachwuchsarbeit betrieben. neben den traditionellen Karnevalsveranstaltungen wurden noch weitere Veranstaltungsideen geboren. So findet in diesem Jahr zum vierten Male unser so genannter Sponsorenfrühschoppen statt, eine Veranstaltung mit der wir uns bei unseren Sponsoren bedanken wollen, den heute erst recht gilt der Spruch "Ohne Moos nix los". Hervorgegangen sind diese Dankeschönveranstaltungen aus der 12-jährigen Tradition unserer Sommernachtsbälle aus den 80er Jahren. Ein weiterer Höhepunkt sind die jährlichen Veranstaltungen zu Halloween, bei denen Gäste aus der gesamten Region nach Ruhland kommen.

Nun sind die Vorbereitungen für unser 40-jähriges Jubiläum in vollem Gange. Und auch wenn die "40" im karnevalistischen Sinne kein Jubiläum darstellt, sind wir der Meinung, dass es doch einen Grund zum feiern gibt.
Wir wollen auch in Zukunft interessante und sehenswerte Programme zu zeigen und von Ihnen, werte Gäste, hoffen wir, dass Sie uns weiter gewogen bleiben.
Darauf ein dreifach donnerndes "Arche Noah"!

Autoren Christian Gärtner und Hans Hönncher,
gekürzte Fassung Helga Biesold

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